Vernon
Frankreich
An der Seine zwischen Paris und Rouen liegt unsere Partnerstadt VERNON
Die Partnerschaft mit Bad Kissingen besteht seit 1960
Sie gehört zum Arondissement Evreux und wird wegen ihrer Lage an der Grenze zwischen Île de France und Normandie auch das Tor zur Normandie genannt.
Paris ist 72 km entfernt und mit dem Zug in 45 Minuten zu erreichen. Viele Pendler aus dem Großraum Paris leben hier und genießen die ideale Anbindung, die herrliche Natur der ländlichen Umgebung und die gute Infrastruktur Vernons.
Gleichzeitig liegt die malerische Universitätsstadt Rouen nur 56 km flussabwärts und ist ebenso gut angebunden.
Folgt man dem imposanten Strom der Seine weiter Richtung Nord-Westen, erreicht man schon nach 120 km das Meer mit seinen weitläufigen Stränden und schroffen Klippen.
Fährt man 800 km nach Osten kommt man in etwa 12 Busstunden nach Bad Kissingen.
Geschichte und Sehenswürdigkeiten
Diese attraktive Lage wussten schon Siedler in prähistorischer, keltischer, gallo-romanischer und merowingischer Zeit zu schätzen.
Unter den Herzögen der Normandie war hier eine wichtige Militärbastion, der Hauptmann von Vernon nahm 1066 an der Schlacht von Hastings gegen die Engländer teil. Im 11. Jahrhundert begann man auch den Bau der zunächst romanischen Stiftskirche, der in gothischer Zeit fortgesetzt und im 17. Jahrhundert beendet wurde.
1196, unter König Philippe Auguste, wurde Vernon ins Königreich Frankreich eingegliedert, so wie später auch der Rest der Normandie. Zu dieser Zeit entstanden ein befestigter Seineübergang und eine kleine Burg, deren Bergfried bis heute erhalten ist und seit über 200 Jahren das Stadtarchiv beherbergt.
Auf dem rechten Seineufer ließ Philippe Auguste das „Château des Tourelles“ als Brückenkopf zum Schutz der Stadt erbauen, denn sie lag schon damals unmittelbar an der Grenze zwischen dem Herzogtum Normandie und dem Königreich Frankreich.
Im Hundertjährigen Krieg (1339-1453) war Vernon englische Garnisonsstadt.
Aus dem 16. Jahrhundert stammt das Wahrzeichen der Stadt, die Alte Mühle am rechten Seineufer.
In einer weitläufigen Parkanlage mit mehrere hundert Jahre alten Bäumen liegt das barocke „Château de Bizy“ aus dem 18. Jahrhundert. Dort können Wandteppiche und Einrichtungsgegenstände aus dem ersten Kaiserreich besichtigt werden.
Im Stadtkern rund um die Stiftskirche Notre Dame haben sich einige Straßen mit typisch normannischen Fachwerkhäusern und grobem Kopfsteinpflaster erhalten, die von den Zerstörungen des Krieges verschont blieben.
Gegenüber steht das Rathaus aus dem 19. Jahrhundert, einige Straßen weiter das Städtische Museum, das sich auf Tiermalerei spezialisiert hat, aber auch einige Werke der Impressionisten Bonnard und Monet zeigt.
Giverny, Monets Wahlheimat mit seinen malerischen, äußerst gepflegten Gärten liegt nur 2 km Seineaufwärts und ist ein ebenso berühmtes wie beliebtes Ausflugsziel. Hier finden sich neben Gartenkunst und dem hübschen Wohnhaus des Malers auch einige seiner berühmten Motive wie die Seerosen im Teich mit der japanischen Brücke.
Durch Angriffe deutscher Bomber 1940 wurden Teile der Innenstadt zerstört.
1944 wurde Vernon nochmals durch alliierte Streitkräfte bombardiert und am 25. August von der Naziherrschaft befreit.
Vernon heute
Mit ihren 25.000 Einwohnern ist Vernon die zweitgrößte Stadt im Département Eure.
Sie ist ein wichtiger Industriestandort, die Firma Snecma Moteur stellt hier u.a. die Antriebsaggregate für die Europarakete „Ariane“ her.
Ihre Lage, attraktive Wohngebiete und moderate Preise machen Vernon aber auch zu einem beliebten Wohnort im riesigen Einzugsbereich von Paris.
Ähnlich wie in Bad Kissingen finden sich hier alle wichtigen Einkaufsmöglichkeiten, Verwaltung, ärztliche Versorgung und Schulen. Fährt man mit dem Stadtbus zum Schulzentum des Lycée Dumécil, so steigt man in den Bus mit der Aufschrift „Bad Kissingen“.
Jedes Jahr am ersten Juni Wochenende findet in Vernon die Vernonmesse (ehemals Kirschenmesse) mit verschiedenen Attraktionen, Musik und Verköstigung in der Innenstadt statt. Einer der beliebtesten Stände ist der des Städtepartnerschaftskomitees.